Tel Aviv, Jaffa und ein erstes Gefühl des Ankommens
Da wollte ich unbedingt bei Tag durchs Negev mit dem Bus düsen und dann verschlafe ich die meiste Zeit der Busfahrt. Ich fühle mich, seit meiner Ankunft hier sowieso total erschlagen. Aber gut. Ich schlafe im Bus und für eine Fahrt von 5 Stunden, sind die drei Pausen, die wir machen, ziemlich viel. Wir erreichen Tel Aviv und das einzige, was mir noch bleibt ist die Adresse von meinem Hostel. Das günstigste der Stadt. Aber die Fotos waren überzeugend. Es liegt in Jaffa und hier habe ich mich erstmal mit dem Taxi hinfahren lassen. Ganz schön dekadent.
Was mich übrigens nicht nur irritiert, sondern regelrecht gestört hat, sind die flughafenähnlichen Kontrollen des Gepäcks, wenn man vom Bus aussteigt und das Bahnhofgebäude betreten möchte. Das wird mir in Israel noch häufiger begegnen. Ganz schön viel Sicherheitskontrollen, die hier aufgefahren werden. Aber was sein muss, muss wohl sein ... zumindest fürs erste und nach drei Tagen meines Aufenthalts; da halten wir uns noch bedeckt.
Nach der flughafenähnlichen Gepäckkontrolle am Busbahnhof kommt man dann übrigens erstmal in einem riesigen verwirrenden Einkaufszentrum an, was mich letzten Endes dann doch mal zu den Taxiständen gebracht hat. nach einer kurzen aber doch länger als gedachten Fahrt zum Hostel war ich sehr froh, dass ich von einem deutschen Volontär empfangen wurde, die mich für die nächsten drei Tage eingecheckt hat.
Die Zimmer waren um einiges größer und geräumiger. Die Matratzen dafür umso dünner. der Außenbereich war gemütlich mit Couch und Überdachung. Ich habe schnell meinen Platz gefunden, an dem ich die meiste Zeit im Hostel verbringen sollte, wenn ich am Computer zu sitzen hatte.
Den Tag meiner Ankunft habe ich einfach verstreichen lassen. Angekommen war ich eh erst gegen frühen Nachmittag und die Zeit habe ich genutzt, um die ersten Hostelbewohner kennenzulernen und meine Artikel fertig zu stellen.
Am nächsten Tag stand dann eine kostenfreie Stadtführung durch Jaffa an. Das war ganz interessant und so einiges habe ich auch neues dazu gelernt. So u.a. dass die zwölf Stämme Abrahams vor ihrer Reise nach Ägypten blutige Kriege untereinander hatten, das einer der ersten Premierminister des Landes vor seiner politischen Karriere der Manager eines Bordells war und dass in den 60ger Jahren die israelische Regierung Häuser und Wohnungen an junge Künstler in Jaffa verschenkt hatte, um der dortigen Mafia den Gar auszumachen. Die Führung war nett und hat mich müde gemacht. Deswegen ging es nach ihr auch wieder zurück ins Hostel.
Mein zweiter Tag war etwas chilliger und nach einem weniger leckeren Frühstück hab ich mir meine Inliner geschnappt und bin die gesamte Strandpromenade abgefahren. Hier ist echt noch viel im Werden. So viele Baustellen. So viel Lärm. So viele Autos. Aber die Israelis sind sportlich. Sehr sogar. Davon zeugen die ganzen Fitness-Stationen, die entlang der Promenade aufgebaut sind. Mit wirklich hochwertigen Fitnessgeräte und sogar einem Pool zum Bahnen schwimmen. Ein Fruchtsaft am Strand und ein wenig Getippe am Computer haben den Tag schließlich abgerundet. Starke Kopfschmerzen waren dann das Ende und ich war nur noch froh in meinem abgedunkelten Bett zu liegen.